Es gibt kaum einen menschlichen Beruf, Heinrich v. Treitschke |
Verein zur Förderung der | historischen Emsschifffahrt e.V. |
Flößen auf der Ems hat eine lange Geschichte. Nach dem „Inventarium“ des Königlichen Kreisbaumeisters Pietsch aus dem Jahre 1858 hatte die Emsschifffahrt im 15. Jahrhundert ihre erste Blüte. Mit Pünten und Flößen wurde der Strom befahren und kommerziell genutzt. Er verband das Hinterland mit der norddeutschen Küste, regte den Handel unter den deutschen Kleinstaaten und den benachbarten Niederlanden an.
Die Emsflößer transportierten das Holz zur Küste, wo es zu seetauglichen Schiffen verbaut wurde. Dabei waren so manche Schwierigkeiten zu überwinden: die Ems war nicht zu jeder Jahreszeit befahrbar, oft reichte der Wasserstand nicht aus. Die vielen, oft rabiaten Zollschranken bildeten ein ärgerliches Hindernis. Dennoch war die Flößerei ein wichtiger Erwerbszweig. In den Jahren 1839 - 1842 wurden immerhin über 1000 Holzflöße durch die alte Rheiner Arche geschleust.
siehe auch: Historische Quellen zu Flößen und Pünten auf der Ems
Das Floß wird aus 18 m langen Baumstämmen zusammengefügt und hat wegen der Schleusendurchlässigkeit eine Breite von 4,50 m. Entgegen der alten Floßbauweise wird seine Schwimmfähigkeit nicht durch Fässer erhöht. Stattdessen wird ein spezielles Deck gebaut, auf dem sogar ein Kajütehäuschen Platz findet. Gesteuert wird das Floß mit 2 Rudern, eins am Heck und eins am Bug.
Bauzeichnung unseres Schiffsbaumeisters Karl-Heinz Köster von der Firma Köster-Holz |
Die 16 m langen Baumstämme, von denen jeder ein Gewicht von ca. 830 kg und einen Mittendurchmesser von ca. 35 cm hat, müssen an einer geeigneten Stelle in die Ems eingeflößt werden. Dafür die richtige Uferstelle zu finden, war gar nicht einfach, denn die Böschung darf beim Einflößen nicht beschädigt werden. Außerdem hat die Ems häufig nur eine sehr geringe Tiefe, so dass Sandbänke oder Spermüll im Fluß ein ernstes Hindernis bilden können.
An Hand eines von der Firma Köster-Holz gefertigten Floßmodells wurde die genaue Kontruktionsweise durchgespielt. Die Stämmde werden gegenläufig im Wasser zusammengeschwemmt und dann verbunden. Dazu dienen Eisenkrampen, die extra zu diesem Zweck geschmiedet wurden. Querhölzer an Bug und Heck geben zusätzliche Stabilität und nehmen die Ruderlager auf. Die ca. 5 m langen Ruder machen das Floß manövrierfähig. Um die Fahrt zu beschleunigen und die Beweglichkeit zu erhöhen, sind außerdem 6 Staken an Bord.
Illustration für die Medien von S. Pichowski von der Werbeagentur Eilinghoff Creativwerbung |
Die Gäste sollen die Floßfahrt möglichst angenehm überstehen. Deswegen wird auf Querhölzern ein ca. 18 qm großes Vergnügungsdeck errichtet. Im Kajüthäuschen finden die Zelte und Proviant Platz. Eine große Feuerschale, über der vom Smutje die Mahlzeiten zubereitet werden, komplettiert die Einrichtung.
Name: | Emssaga |
Abmessungen: | 1.600 x 400 cm |
Material: | 12 Fichtenstämme Mittendurchmesser ca. 35 cm |
Aufbauten: | Kajüte 200 x 200 cm Vergnügungsdeck 300 x 600 cm |
Antrieb: | (Flussströmung 6 km/h) 4 Staken 500 cm |
Steuerung: | mittels zweier Ruder von 500 cm Länge |
Gewicht: | ca. 10 - 12 to (unbeladen) |
Tiefgang: | ca. 20 - 30 cm |
Weiter führende Links:
▲ Übersicht über die Schiffe ► Emssaga II
zuletzt geändert am 01.03.2007
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