Geh nicht zur See, mein Sohn,
da ist nichts los.
Da ist die Arbeit riesengroß,
da ist die Heuer viel zu klein,
da soll der Teufel Seemann sein!

altes Seemannslied

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Verein zur
 Förderung der historischen Emsschifffahrt e.V.

Verein zur Förderung der  emssaga-Logo  historischen Emsschifffahrt e.V.
Pictgramm Emssaga III

„Emssaga III“ 

Die Wikinger-Tour '98, die in der Admiralsversammlung am 02.11.1997 beschlossen wurde, sollte zu einer großen Aufgabe für die im Volksmund „Flößer“ genannte Truppe werden. Nach den historischen Plänen, die sich eine Abordnung der Planungsgruppe in Schleswig beschafft hatte, wurde ein Wikingerschiff nachempfunden, das eine besondere Herausforderung an die handwerklichen Geschicke der Mannen darstellte. Geplant wurde ein 16 x 4,50 m langes, sogenanntes Drachenboot, wie es unsere Vorfahren bei ihren Raubzügen flussaufwärts benutzten.

Bauplan der „Emssaga III“

Als Knackpunkt stellte sich allerdings die Kosten für Materialbeschaffung, Transport, Genehmigungsverfahren usw. heraus. Auch wenn die Flößer alle Holz- und Metallarbeiten, sowie Schnitzwerk, Seile und Segelfertigung in Eigenregie durchführten, konnte das Projekt nur mit Hilfe von Sponsorenunterstützung angegangen werden. Dazu wurden die 20 Wappenschilde an interessierte Unternehmen als Werbeflächen vermietet. Großer Wert wurde jedoch darauf gelegt, das historische Aussehen nicht zu verunstalten und für die Gestaltung Designrichtlinien festzulegen.

Die auf dem Kiel ausgerichteten Spanten lassen die spätere Bootsform erahnen.

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:

„Das Langschiff der Wikinger ist ein Schiffstyp, der hauptsächlich für militärische Zwecke verwendet wurde. Handelsschiffe wurden Knorren genannt und waren deutlich breiter. Die frühen Langschiffe, wie das 23 Meter lange Nydam-Schiff aus dem 4. Jahrhundert, das in Schleswig ausgestellt ist, waren noch reine Ruderschiffe. Spätere Langschiffe hatten einen Mast mit einem Rahsegel. Das Steuerruder war seitlich an Steuerbord.

„gekrönt“ wird das Schiff von einem beindruckenden Segel in angriffslustigem Rot-Orange.

Langschiffe wurden in Klinkerbauweise gebaut und mit in Teer getauchtem Moos oder mit einer Mischung aus Schafswolle und Kiefernpech abgedichtet. An den Überlappungen wurden die Planken mit Sehnen oder auch Metallnieten zusammengehalten. Sämtliche hölzerne Schiffsteile aller Schiffstypen wurden mit verschiedenen Beilen aus Baumstämmen nach der jeweiligen Maserung gespalten, so dass das Holz in Faserrichtung brach. Auch die Planken wurden nicht gesägt, denn gerissenes Holz behält seine Faserstruktur und ist damit wesentlich stabiler als gesägtes. Daraus ergab sich insgesamt eine enorme Festigkeit und Belastbarkeit. Wie es den Wikingern gelang, die geeigneten Bäume zu erkennen, die gerade und nicht verdreht gewachsen waren, ist noch nicht bekannt. Die Langschiffe wurden gerudert und gesegelt.

Vor der Montage erweichten die Planken in Wasser, damit sie biegsam-schmiegsam wurden.

Der Tiefgang der Langschiffe betrug nur 90 cm bei voller Beladung und sie erreichten eine Maximalgeschwindigkeit von 15 bis 20 Knoten! Sie waren sowohl mit dem Segel als auch mit den Rudern extrem schnell. Wenn gerudert wurde, dann musste über größere Strecken ein ständiger Wechsel der Rudermannschaft stattfinden, was die Besatzungsanzahl erhöhte und diese somit schwer bestimmbar macht. Aus dem Gokstad-Schiff, das 32 Ruderlöcher aber 64 Schilde hatte, ist beispielsweise zu folgern, dass mit einer doppelten Besatzung zu rechnen ist, die sich gegenseitig auswechselte. Zusätzlich hatten die Langschiffe meistens einen umlegbaren Segelmast, der in kürzester Zeit (ca. 1,5 Minuten) auf- und abgebaut werden konnte.

Endlich geschafft! Das Trockendock in der Damloup-Kaserne Rheine kann geräumt werden.

Die Transportkapazität orientierte sich an der Beförderung von Menschen und von Gütern geringen Volumens mit hohem Wert, damit die Geschwindigkeit des Bootes gewahrt blieb. Neben der Möglichkeit von Fahrten über lange Entfernungen konnten die Wikinger mit ihren Schiffen nicht nur in flachen Gewässern segeln, sondern ebenfalls entlang der Flüsse, selbst unter flachen Brücken hindurch, tief in das jeweilige Landesinnere vordringen. Dabei gelang es ihnen, so schnell die Flüsse heraufzufahren, dass auch reitende Boten keine Vorwarnung mehr geben konnten. Außerdem ermöglichte der geringe Tiefgang der Schiffe ein schnelles Anlanden an Sandstränden.

Per Autokran und Tieflader gelingt der Transport nach Emsdetten zum Stapellauf

Die Geschwindigkeit der Wikingerschiffe war, wie schon beschrieben, beachtlich. Das belegen auch Fahrversuche mit verschiedenen Nachbauten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf langen Strecken dürfte um 7 Knoten gelegen haben, das entspricht der Maximalgeschwindigkeit eines heutigen Familienseglers.“

Artikel Langschiff. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. Februar 2007, 17:43 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Langschiff&oldid=27686078 (Abgerufen: 13. Februar 2007, 18:07 UTC)

Trivia

In rein friedlicher Absicht befuhr das Wikinger-Ruderschiff den Fühlinger See bei Köln. Bei der Eröffnungsfeier der Ruder-Weltmeisterschaft führte es im Feld von 51 Ruderbooten die Fahnen der teilnehmenden Nationen mit. Bei der Ruder-WM kämpften 1050 Athleten in 24 Bootsklassen um die Titel.

Wikinger erobern den Fühlinger See

Das Wikinger-Langschiff in Zahlen

Name:Emssaga III
Abmessungen:450 cm breit
1.600 cm lang
Masthöhe:600 cm kippbar
Segelfläche:6 x 6 qm
Gewicht:8,5 t
Wasserverdrängung:40 - 45 m³

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zuletzt geändert am 12.03.2008

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Quelle: www.emssaga.de > (http://www.emssaga.de/wikinger-langschiff/ 29.03.2024 11:37:19)