Es gibt kaum einen menschlichen Beruf,
der so alles Untüchtige ausstösst
wie der des Seemanns.

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„Rheiner Post“

Auftakt der Ruder-Weltmeisterschaft auf dem Fühlinger See

Andre Willms ist in Köln erst einmal „abgesoffen“

Von BERND BEMMANN

KÖLN. Der Name sagt es schon: Im Einer sitzt man immer allein, 2000 Meter Ruder-Wegstrecke bis zum Ziel, eine schier endlose Weite. Nichts und niemand kann einem helfen, wenn die Lungen zu platzen drohen, wenn die Arme erlahmen oder die Oberschenkel brennen. Nein, da muß man durch. Es ist eine mörderische Anstrengung, wenn die Skulls durch das Wasser peitschen und die Pein kein Ende nimmt. Im Zweier oder Vierer, da sitzen wenigstens die Kameraden mit im Boot, als beruhigender Halt gewissermaßen und als persönlicher Ansporn: Die darfst du nicht im Stich lassen, auf keinen Fall schlapp machen. Aber im Einer ist alles ganz anders. Das ist die große Einsamkeit.

Früher Peter-Michael Kolbe, dann sein Erbe Thomas Lange, jetzt auf Dauer Andre Willms? Es wird schwer für den 25jährigen, bei dieser Weltmeisterschaft auf dem Fühlinger See die jahrzehntelang erfolgreiche deutsche Tradition fortzusetzen. Bei der Generalprobe in Luzern nur Platz zehn - „aber er ist körperlich gut in Schuß und manchmal will er zuviel“, sagte Trainer Roland Oesemann in den Tagen vor dem ersten Start. Davon konnte gestern in Köln beim besten Willen keine Rede sein. „Abgesoffen“ heißt es in der Branche der starken Athleten, wenn einer ganz enttäuschend hinterherfährt. Und das tat Willms als Letzter seines Vorlaufs.

1994 erstmals Weltmeister

1994 holte sich der Mann aus Magdeburg den ersten großen WM-Triumph im Skiff, den er jetzt in Köln wiederholen möchte. Aber das Klassefeld der weitbesten Einer ist ohnehin ganz eng zusammengerückt, wie Michael Müller, der Sportdirektor des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) nüchtern feststellte. „Das ist zu einem schweren Geschäft geworden“, sagt Müller. Auf Willms warte die knallharte Bewährung mindestens dreier Rennen, „die mit 100 Prozent gefahren werden müssen“. Nach dem mißratenen Auftakt zu urteilen, wird es morgen sogar schwer für den Deutschen, über den Umweg des Hoffnungslaufs wenigstens das Halbfinale zu erreichen.

Zum erlesenen Feld der Konkurrenz der ersten Güte gehören so ziemlich alle Weltmeister der letzten zehn Jahre, Willms eingeschlossen. Xeno Müller, Olympiasieger aus der Schweiz, werden nach seinem leichten Vorlaufsieg gestern die größten Chancen in der Bootsklasse eingeräumt, die so hochkarätig besetzt ist wie keine andere in Köln. Da gibt es im Kampf der Einer-Giganten keine Gnade, keine Schonung, Und eine Schwäche darf man sieh da erst recht nicht erlauben.

Ein Wikinger-Schiff inmitten der Rennboote bei der Eröffnung der Ruder-WM auf dem Fühlinger See. Foto dpa

Im letzten Jahr gab es eine Parallele zu dieser Saison. Die war verkorkst, nahm für Andre Willms aber mit WM-Silber in Frankreich ein versöhnliches Ende. Michael Müller hatte vor dem gestrigen Vorlauf mit einiger Zuversicht nach vorne geblickt und für Andre Willms ein Erreichen des Halbfinals als Durchgangsstation für „machbar“ erklärt.

Am Dienstag muß der Magdeburger sein Glück neu versuchen. Seine Kollegin Katrin Rutschow machte dagegen kurzen Prozeß, qualifizierte sich mit ihrem souveränen Vorlaufsieg direkt für das Halbfinale am Donnerstag und freute sich: „Das hat Spaß gemacht.“ Spaß hatten auch der ungesteuerte Männer-Zweier mit Robert Sens/Detlef Kirchoff (München/Berlin) als Favorit und die Titelverteidiger Stephan Volkert/Andreas Hajek (Leverkusen/Halle) im Doppelzweier - Halbfinale locker erreicht. Vier von sechs Booten des Deutschen Ruder-Verbandes schafften das insgesamt, und das war eine ordentliche Bilanz am ersten Tag auf dem Fühlinger See. Höhepunkt heute: Der Achter gibt seinen WM-Einstand.

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zuletzt geändert am 18.05.2011

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Quelle: www.emssaga.de > Pressespiegel (http://www.emssaga.de/pressespiegel/ 28.03.2024 14:18:21)